(Ho) In den letzten Jahren hat die Bevölkerungszahl in Hannover um rund 30.000 Einwohner zugenommen. Der Grund liegt in der Attraktivität der Stadt als Arbeits- und Studienort. Ebenso sind zahlreiche ältere Einwohnerinnen und Einwohner dazugekommen, die ihr zu groß gewordenes Einfamilienhaus im Umland verkaufen und das gute Angebot der kurzen Wege in der Großstadt nutzen wollen.

Das Angebot an Wohnraum konnte jedoch mit der gesteigerten Nachfrage nicht in gleichem Maße zeitnah mithalten. Höhere Mieten und stark gestiegene Immobilienpreise sind direkte Folge dieser Verknappung. Das gilt stadtweit, aber in den zentralen Stadtteilen in besonderem Maße - so auch in der Nordstadt. Die höheren Preise haben also zunächst nichts mit einer oft vermuteten Gentrifizierung durch Luxussanierungen, sondern vielmehr mit der stärkeren Nachfrage und der daraus folgenden Verknappung des Wohnraums zu tun. Diese Entwicklung ist in allen vergleichbaren deutschen Großstädten in unterschiedlichem Maße zu beobachten.

Mietpreisbremse

Die hohen Mieten dürfen auf keinen Fall das soziale Gleichgewicht in der Nordstadt gefährden. Die Mieten müssen auch weiterhin für Normalverdiener, für Studenten und Rentner bezahlbar bleiben. Deshalb hat die SPD im Stadtrat gegen Stimmen der CDU die Einführung der Mietpreisbremse befürwortet. Damit soll die ungehemmte Steigerung der Mieten kurzfristig gedeckelt werden.

Mehr Wohnungen

Bei stetig steigender Nachfrage wird aber nur verstärkter Wohnungsbau das Angebot ausgleichen können. In der Nordstadt müssen alle Reserven für Wohnungsbau aktiviert werden. Am Kläperberg und am Weidendamm ist das bereits geschehen, die Möglichkeiten sind in einem dicht bebauten Stadtteil wie der Nordstadt allerdings sehr begrenzt. Wir fordern deshalb die verstärkte Aktivierung von Wohnbauflächen im Stadtbezirk Nord und benachbarten Stadtteilen. Nur dadurch wird sich die Steigerung der Mietpreise dauerhaft eindämmen lassen.